Camilla, wurde von mir nur Milla genannt

Milla´s Leben war zu Beginn an nicht sehr schön, sie kam aus schlecher Haltung. Sie sass mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem winzigen Käfig, ohne Holzhäuser.
Die Kinder der Familie missbrauchten die Meeris als lebendiges Spielzeug, sie zogen am Fell und traten auch.
Als Milla zu mir kam, wusste sie mit so viel Platz zum Leben gar nichts anzufangen, sie sass nur zitternd in einer Ecke, es brauchte einige Zeit, ehe sie zutraulich wurde. Sie war ein sehr ruhiges Meeri und freundete sich mit Mimi an, die beiden passten sehr gut zusammen und lagen auch oft beieinander.
Am Freitag, 03.12.10 ertastete ich einen Knoten an Millas Kinn. Ich ahnte, das es nichts Gutes bedeutete, ich fand so einen Knubbel auch bei Mimi im November 2009.
Montag, 06.12.2010 lies ich Milla tierärztlich untersuchen und bekam mein ungutes Bauchgefühl bestätigt. Es ist Lymphdrüsen-Krebs, das heißt im Klartext, mir bliebt nicht mehr viel Zeit mit Milla.
Ich mochte aber eine zweite TA Meinung einholen und ging am Mittwoch, 15.12.10 zu meiner eigentlichen TA, dies wurde nun zu 100% bestätigt. Milla´s Zeit gehe dem Ende entgegen. Ab dem 06.12.10 fing ich an, in Absprache mit Milla, sie die letzte Zeit rundherum zu verwöhnen. Sie bekam 3 x am Tag Päppelbrei, 3 x täglich im Anschluß an den Päppelbrei ihr Lieblingsfrischfutter und zum Abschluss einen Böller. Sie frass weiterhin im Rudel mit und ich genoß die intensive Zeit, die ich mit ihr hatte, jede Stunde, jeden Tag, wie lange es auch sein möge. Sie ging noch mit ins neue Jahr 2011.
Samstag, 08.01.11, Milla kam mittags nicht zum Fressen rauf, abends um 20:00 Uhr schnappte sie nach Luft und pumpte, ich fuhr zur Tierklinik, dort bekam sie ein Kreislaufmittel und Cortison, aber es sei eine Frage der Zeit oder eher gesagt, einer sehr kurzen Zeit, bis es so weit sei. Ich setzte Milla gar nicht mehr zu den anderen, ich nahm den Caddy mit zu mir ans Bett.
Um 00:30 Uhr von Samstag, 08.01. auf Sonntag, 09.01.11 wurde ich wach, Milla lag mit mit allen vieren ausgestreckt im Caddy, atmete schwer und als ich sie streichelte reagierte sie kaum noch. Ich sprang in meine Klamotten und raste in die Tierklinik, Millas kleines Leben ging nun dem Ende entgegen.
Um 01.35 Uhr erlosch ihr Licht des Lebens, sie bekam eine Narkosespritze und die die Überdosis als Todespritze. Millas Augen sagten mir ihre letzten Worte: "Heike, tut mir leid, das ich Dir Sorgen mache". Meine Tränen liefen und das für Stunden, an Schlaf war gar nicht zu denken, ich fühlte mich wie getrieben, habe den Caddy gereinigt und sonstige unsinnige Arbeiten gemacht, nur um nicht ins Bett gehen zu müssen. Um 04 Uhr war ich erschöpft vom Weinen und schlief für 2 1/2 Stunden, dann stand ich wieder auf. Ich sah zum HEULEN aus, aber egal, meine Trauer hat einfach auch ihren Platz. Wenn ich jetzt nicht trauere, holt es mich später ein.