www.kontakt-zu-tieren.com

DAS LEBEN GEHT SCHON SELTSAME WEGE ...

 

so auch in diesem Fall. Ich möchte dies etwas ausführlicher erzählen. Ende April 2013 sitze ich bei meiner TA im Wartezimmer. Eine ältere Dame betritt das Wartezimmer und grüßt mich: Hallo Frau Link, schön sie kennenzulernen. Ich stutze, weil mir die Frau nicht bekannt vor kommt.

Frage höflich nach, voher sie mich kennt. Sie hätte mit mir per Mail Kontakt gehabt und für Ihre Enkelkinder das Meerschweinchen-Buch bestellt. Aha, gut. Es stellt sich heraus, das die Dame seit zig Jahren aktiv im Igelschutz tätig ist und einen Pflegling mit einer Verletzung hatte sie dabei, um ihn der TA vorstellen.

 

Wir überbrückten die Wartezeit und unterhielten uns angeregt und tauschen auch die Visitenkarten aus.

Vierzehn Tage später, schaue ich Montag Morgen in meine Mails und sehe, dass mir die Dame einen Notruf geschickt hat. Eine junge Frau bräuchte mit einem kranken Meeri Hilfe.

Die junge Frau sei gerade aus dem Harz nach Köln gezogen und hätte eine neue Arbeitsstelle angefangen, sei in der Probezeit und bekäme, zur Pflege ihres kranken Meerschweinchen-Bockes, keinen Urlaub. Und ob ich einen guten TA wüsste.

 

Ich telefonierte morgens mit der jungen Frau und teilte ihr zuerst den TA mit, dann frug ich, wie sie an mich gekommen sei, denn ich bekam parallel zur Mail von der älteren Dame auch eine Mail von der jungen Dame. Sie habe im Harz eine "Tierschutzfrau" die würde die ältere Dame kennen und die erinnerte sich im Zusammenhang mit Meerschweinchen an mich! Hoppla, seltsame Wege geht das Leben oder!

 

Wenn die ältere Damen und ich uns also zuvor nicht im Wartezimmer der TA kennengelernt hätten, wäre dies nie zustand gekommen!

 

Die junge Frau ging also zu "meiner" TA und als klar war, das Kasimir, so hieß der Meerschweinchen-Kastrat doch rund um die Uhr versorgt werden müsse, schilderte die junge Frau der TA ihre derzeitige Situation. Die TA frug, warum sie mich nicht einfach fragen würde, ob ich Kasimir tagsüber versorgen könne. Also rief die junge Dame namens Tanja bei mir an.

 

Wer mich kennt, der weiß, das gerade im Bezug auf Tiere, Meerschweinchen bei mir ein "NEIN" kaum existiert. Also besprachen wir, das Kasimir jeden Morgen zu mir gebracht werden sollte, er brauchte ein Gros an Medi und musste alle zwei Stunden gepäppelt werden.

Was hat Kasimir? Nun seine Zähne wuchsen schief und als die junge Frau am Wochenende zuvor in den Notdienst der Tierklinik fuhr war das ein Erlebnis der besonderen Art, denn

der diensthabende TA schnitt die unteren Vorderzähne zu kurz! Eine Katastrophe, Kasimir konnte nun gar nicht mehr alleine beißen. Dann hatte Kasimir noch ein sehr große Aufgasung, was anhand eines Röntgenbildes festgestellt wurde und einen Knoten in der Nähe des Popos.

 

Kasimir brauchte also eine "Rundumversorgung". Er wurde mir morgens gebracht und ich versorgte ihn mit seiner Medi und mit dem Päppelbrei, sprach mit ihm, wenn ich ihn auf den Schoß sitzen hatte und es brauchte nicht lange, da hatte sich das Kerlchen schon in mein Herz geschlichen. Abends holte Tanja Kasimir ab und versorgte ihn den Abend und die Nächte. An den Wochenenden /Feiertag war Kasimir bei Tanja. Wir kämpften zusammen  3 Wochen, einige TA-Besuche, bis am Sonntag, 26.05.2013 die Entscheidung kam. Kasimir ging es schlecht, beim Anfassen schrie er, er hatte Durchfall und seine Augen verrieten, das er nicht mehr könne.

Tanja kam verzweifelt zu mir, ich solle ihn mir doch auch nochmals anschauen. Auch ich konnte nur sagen, er quält sich, das Beste ist, ihn erlösen zu lassen. Tanja fuhr mit Tränen in den Augen zu einer anderen Tierklinik, wir hatten dort zuvor angerufen und den Fall Kasimir geschildert. Tanja war total durch den Wind und sie bat die diensthabende TA mich anzurufen.

Ich schilderte, was wir seit 3 Wochen mit Kasimir alles machten und auch ich sei soweit zu sagen, das kleine Kerlchen quält sich. Tanja traf die Entscheidung: Sie lies Kasimir erlösen.

 

Gute Reise Kasimir, kommt gut an, dort hast Du keine Schmerzen mehr!!! und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.

 

 

Jeannie, Rosetten-Dame in cremefarben, ca. 1 1/2 Jahre alt, Gewicht: 1.400 g, also eine richtige Wuchtbrumme. Sie leidet an einem Rollid und Fettaugen und ... sie frisst für ihr Leben gern.

 

Merlin, Rosetten Mix in schwarz-weiß, gerade 3/4 Jahr alt, wiegt 900 gr,  Merlin ist trotz Kastration ein Wirbelwind und Bromseler vom Herrn. Er würde die Jeannie schon "verzaubern".

 

Als fand am Samstag, 08.06.2013 eine Vergesellschaftung auf neutralem Boden mit beiden Meeris statt. Ich fuhr mit Merlin im Caddy nach Köln, Tanja hatte alle Vorbereitungen für die Vergesellschaftung getroffen. Und so konnte es direkt losgehen. Tanja hatte so ihre Zweifel, ich nicht, ich kannte Merlin gut und trotz seines doch geringenern Gewichts und jungen Alters, wusste er ganz genau, was er wollte. - MEERI-MÄDELS - glücklich machen!

 

Hier nun einige Fotos von der Vergesellschaftung. Der entsprechende Text steht unter den Fotos.

 

 

Erste vorsichtige Annäherung von Merlin (s/w) zu Jeannie.

 

 

Noch ein Stück näher, obwohl Jeannie sich mehr fürs Fressen der

Möhre zu interessieren scheint, was Merlin nicht so passt, das er

ignoriert wird!

 

 

 

das muss ich Jeannie doch mal zeigen wer das Chef-Schwein

hier ist und hebe den Kopf über ihren, das ist ein ganz klares

Zeichen von Dominaz: ICH BIN HIER DER CHEF! Sie duckt sich

und macht sich klein, erkennt es an.

 

 

 

Das muss Jeannie verstehen und dann ist alles gut.

 

 

 

Fronten sind geklärt und es wird erst mal zusammen Heu gefressen ...

 

 

und das Ganze auch sehr anstrengend ist (nicht nur für die Menschen :)

leisten wir uns ein wenig Ruhe/Pause zusammen.

 

Alle paar Tage telefoniere ich nun mit Tanja und sie sagt, sie verstehen sich gut und

das Merlin es sogar wagt, Jeannie das Futter aus dem Maul zu klauen.

Wie schön, das die Vergesellschaftung geklappt hat, es gibt nämlich nichts schlimmeres,

als wenn Meeris "gezwungenermaßen" obwohl sie sich nicht leiden können, zusammenleben müssen.

 

Wir wünschen Euch ein schönes Leben zu zweit. Eine Botschaft von Kasimir an Tanja: nie soll ein Meeri alleine leben!